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Wanderung durch das Nettetal am Sonntag, dem 01. Juni 2014 

Erdbeeren, eine Schale gehäuft voll mit frischen Erdbeeren aus eigenem Garten, von Doris und Ludwig Klöckner freundlich angeboten: So werden wir auf unsere Wanderung eingestimmt. Aber noch sind wir in Ochtendung, dem vereinbarten Treffpunkt und auch dem Endpunkt unserer Wanderung.

In zwei Autos fährt unsere kleine Gruppe, verstärkt durch zwei nette Damen aus Familie Klöckners Bekanntenkreis, weiter zum Rauscherpark. Dort am Infozentrum des Vulkanparks rauscht die Nette vorbei. Schwere Basaltblöcke legen  sich ihr immer wieder in den Weg. Der Pfad entlang des Flusses ist schattig, die Luft angenehm kühl. Schon die Römer haben hier Steine gebrochen und weit ins Land nach Koblenz und Trier transportiert. Aus dem harten Gestein wurden später auch Mühlsteine gehauen und in alle Welt geliefert. Wegen der feinperligen Gaseinschlüsse in der heißen Lava hat das Gestein eine „Bläschenstruktur“ wie Ludwig Klöckner uns erklärt, mit dem das Getreide besonders gut gemahlen werden kann.

Gemächlich marschieren wir weiter, überqueren dabei immer mal wieder das Flüsschen, das heißt, vom jeweiligen Steg aus betrachtet, fließt es mal nach rechts mal nach links weiter. Das führt zu der Frage: Wo sind wir denn jetzt? Also werden Smartphones gezückt und befragt. Dabei ist die Antwort ganz einfach: Draußen in der Natur, bei schönem Wetter und in netter Gesellschaft an den Ufern der Nette.

Nach einiger Zeit führt uns der Weg weg vom Fluss, die Landschaft wird offener, Häuser von Plaidt sind zu sehen, wir kommen an eine große Rasenfläche und fragen uns, was wohl die vielen bearbeiteten Steine bedeuten, die regelmäßig angeordnet aus der Erde ragen. Alte Flur-, Jagen- und Grenzsteine sind es, sowie Zeichen für trigonometrische Punkte, die man hier studieren kann.

Schließlich erreichen wir die Burgquelle. Aus dem Brunnenrohr fließt aber leider kein Wasser. Wir legen eine kurze Rast ein und trinken aus mitgebrachten eigenen Quellen. Danach ziehen wir gelassen weiter. Ludwig Klöckner sieht auf die Uhr und mahnt eine etwas schnellere Gangart an. Schließlich haben wir uns in der Gaststätte  „Arosa“ zum Mittagessen angesagt. Wir beschleunigen etwas und erreichen nun eine selbst für Senioren noch erträgliche Geschwindigkeit. Irgendwann unterqueren wir eine lange Autobahnbrücke und erreichen wieder die Nette und ihre bewaldeten Ufer.

Nach einiger Zeit wird durch das Geäst der Bäume die Ruine der Burg Wernerseck sichtbar. Es ist nicht ganz einfach hier ein Foto zu schießen. Aber die alten Türme sind immer mal wieder zu sehen, denn wir wandern auf unserem Talweg nahezu im Halbkreis um die oben stehenden Ruinen herum. Erbaut wurde die Burg um 1400. Heute kümmert sich ein Förderverein um die Sicherung und Renovierung der baufälligen Anlage.

Etwas versteckt an einer Abzweigung liegt eine Schutzhütte, an der wir fast vorbeigelaufen wären. Aber Doris und Ludwig Klöckner meinen, hier lohne sich eine Rast. Also ruhen wir ein wenig aus, erzählen miteinander und kümmern uns um unsere mitgebrachten Vorräte.

Weit ist es nun nicht mehr bis Ochtendung. Noch wandern wir am schattigen Ufer der Nette entlang, im Sommer bei Hitze sicher ein angenehmer Weg. Nach annähernd einem Kilometer verlassen wir den Fluss, der auch ohne uns seinen Weg bis nach Weißenturm finden wird, wo er in den Rhein mündet.

Wir marschieren weiter übers freie Feld, vorbei an einem abgezäunten, ausgedehnten Gelände, wo Steine gebrochen werden und auf Schildern vor Sprengungen gewarnt wird, die werktags zu bestimmten Uhrzeiten stattfinden. Es eröffnen sich weite Blicke in die von Vulkanismus geprägte hügelige Landschaft. Vorbei an Weizen-, Roggen- und Gerstenfeldern sowie an abgeblühten Rapsfeldern geht es stetig bergauf Richtung Ochtendung. Hier im offenen Feld wärmt die Sonne schon kräftig.

Bevor wir die Kreisstraße  K 52 überqueren, schauen wir uns um und lassen die Landschaft auf uns wirken. Der Blick geht hinüber zum bergigen Gelände der Deponie „Eiterköpfe“, wo der Müll von 400 Tsd. Einwohnern aus Koblenz und Umgebung entsorgt und wohl auch fachmännisch gelagert wird. Bald schon erreichen wir den Ortsrand von Ochtendung und finden uns nach einiger Zeit in der Gaststätte „Arosa" ein, wo wir bei einem gemütlichen Mittagessen eine ausgesprochen schöne und angenehme Wanderung beenden.

Text und Fotos: Manfred Henjes
Die lustige Wandergruppe Burg Wernerseck