Meitheal Jumelages Gaillimh hatte eingeladen, vom 14. bis 20. September dieses Mal den nord-westlichen Teil ihrer grünen Insel kennenzulernen. Es kamen 53 Gäste aus Bonn, Nord-Isère, Bielsko-Biała, Galway und Straßburg. Aus Darmstadt waren Britt und Rolf mit dabei.
Nach 2,5 Stunden Busfahrt vom Flughafen Dublin aus quer über die Insel wurden wir in Galway von Regen und Sturm begrüßt.
Der Fluss Corrib, der durch die Stadt fließt, tobte - wie auch der Wind - die ganze Nacht.
Am nächsten Tag wurde das Wetter gnädiger, mit nur ein Paar Schauern vormittags. Nachdem wir
ein Gruppenfoto gemacht hatten, ging es los mit einem Spaziergang durch Galway. Unser Guide erzählte lustige Geschichten und zeigte uns in der historischen Stadt die engen Straßen mit den unzähligen Pubs, in denen viel Livemusik gespielt wurde.
Nachmittags, bei schönstem Wetter, gingen die meisten Gäste entlang der schönen Flusspromena-de bis zu der Kathedrale Maria Himmelfahrt und St. Nicolaus, einem imposanten Gebäude, geprägt von mehreren Baustilen mit einer Besonderheit: statt eines Heiligenbildes ein Mosaikbild von John F. Kennedy. Im Juni 1963 besuchte der US-Präsident nämlich die Insel Irland und Galway. Sein Urgroßvater stammte aus Irland. Das Mosaikbild mit dem Kopf von John F. Kennedy erinnert an dieses Ereignis.
Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Bus Richtung Bundoran, im County Donegal, den Wild Atlantic Way entlang. Wir machten Halt in Turlough, wo wir das National Museum of Country Life besuchten. Hier bekamen wir Einblicke in das frühere Landleben und wie man Torf abbaute. Aus-grabungen von Werkzeugen und ein historischer Film zeigten uns das Leben von damals.
Danach ging es weiter nach Foxford Woollen Mills. Hier konnten wir während einer Führung in der Webfabrik zuschauen, wie die Maschinen die schönsten Stoffe webten. Tücher in den wunder-schönsten Farben konnte man im Geschäft bestaunen und ergattern.
Zum Schluss fuhren wir zum Great Northern Hotel in Bundoran, einem Golfhotel, wo wir von unse-ren Fenstern aus beobachten konnten, wie die Golfer versuchten „hole in one“ zu schlagen.
Am nächsten Tag fuhren wir auf der Küstenstraße, dem Wild Atlantic Way, zu den Sliabh Liag Cliffs in einer wunderschönen, aber stürmischen Landschaft.
Die Klippen am Atlantischen Ozean fallen steil ins Meer. Sie gehören zu den höchsten Klippen Eu-ropas. Es ist ein Schauspiel, wenn das vom Wind gepeitschte Meerwasser donnernd die Klippen hochspritzt.
Nachdem wir eine köstliche Fischsuppe verspeist hatten, ging es weiter nach Glencolmcille ins Folk Village Museum. Das Dorf wurde 1950 gegründet und in den reetgedeckten Katen zeigte man sehr anschaulich das Leben der Bevölkerung während des 18. bis 20. Jahrhunderts.
Nach dem Abendessen versammelten wir uns zu einer Lesung unseres irischen Jumeleurs Gabriel
Henry, der sein Buch „One touch of joy“ auszugsweise vorstellte. Viele nahmen sich dieses interes-sante Buch als Erinnerung mit.
Am Donnerstag haben wir die Stadt Derry besucht. Eigentlich Londonderry, aber es wird von der irischen Bevölkerung nur Derry genannt.
Der „Blutsonntag“ ist in die Geschichte Derrys eingegangen als Erinnerung an eine blutige Ausei-nandersetzung im Januar 1972 zwischen unbewaffneten Demonstranten und englischen Soldaten. 1998 wurde dann mit dem „Karfreitagsabkommen“ Frieden geschlossen. Man konnte die hohen Stadtmauern begehen, die fast alle im Original erhalten sind.
Das Rathaus „Guildhall“ wurde besucht. Zu besichtigen war der Plenarsaal und ein großer Ban-kettsaal mit Orgel. Es ertönten plötzlich dezente Orgelklängen von der Empore herunter.
Unsere Bonner Jumeleurin Simone Flach überraschte uns mit einem kleinen, wunderschönen Or-gelkonzert.
Vielen Dank liebe Simone!
Am Freitag besuchten wir die Stadt Sligo, die am Ufer des Garavouge River liegt. Auf einem Stadt-rundgang führte uns der Guide zu einer Ausstellung bekannter Bürger der Stadt und zur Fotoaus-stellung über die Geschichte der Spanischen Armada.
Nachmittags kam der Höhepunkt: Ein Besuch bei den Atlantic Sheepdogs. Der Hundeführer Martin Feeney stellte uns seine Border Collie Hündin Moo vor.
Er hat uns allen begeistert von seiner Arbeit mit Moo erzählt und dann anschaulich die „Arbeit“ des Hundes gezeigt. Es war eine tolle Vorstellung, wie Moo die Schafe dirigierte und sie dann wieder zusammenhielt.
Auf dem Heimweg zum Hotel besuchten wir noch das malerische Hafendorf Mullaghmore.
Den Abschiedsabend feierten wir mit Aufführungen einer irischen Trachtengruppe mit traditionellen Tänzen, Musik und Gesang. Natürlich durften wir Gäste auch bei den Gruppentänzen mitmachen.
Erinnerungsgeschenke wurden ausgetauscht und Marian teilte mit, dass das nächste Multisektions-treffen von 08. bis 15. August 2026 in Katowice /Polen stattfinden soll. Ein ganz großes Lob an John Murphy und seinem Team wurde von allen bestätigt.
Es war eine schöne, interessante und abwechslungsreiche Woche, auch mit vielen Gesprächen über unsere gemeinsame Eurojumelages. Vielen herzlichen Dank an unsere irischen Freunde!
Britt Haller und Rolf Wojewodka

