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Lahnradeln  am 21.05.2011  

Klaus Mattar rief und –nicht alle- aber 6 Pärchen kamen bei angenehmen äußeren Bedingungen nach Villmar, ehemals Zentrum des Lahnmarmors, der auch als Baumaterial für die Brücke diente, die wir gleich zu Anfang unserer diesjährigen Radtour unterquerten -eine Rarität in Europa, ein solches Bauwerk an der Lahn, die nun für die nächsten 20 km unser ständiger Begleiter war. Gemächlich fließt sie dahin, nur gelegentlich nimmt sie Fahrt auf mit kleinen Stromschnellen durch querende Felsformationen. Spiegelungen des frisch begrünten Laubwaldes zu beiden Seiten lassen das Herz des Fotographen höher schlagen. Eine Schwanenfamilie mit Nachwuchs, ebenso Schwärme von Forellen nehmen keine Notiz von Fahrradfahrern. Anders die schnatternden Nilgänse in konzertierter Aktion mit Vogelgezwitscher.  Die Geräuschkulisse änderte sich, als nach einigen Kilometern immer wieder fröhliche Kanufahrer uns begegneten. Dass sie abschnittsweise in geballter Ladung auftauchten, lag an der Schleuse vor Weilburg, die noch mit Muskelkraft bedient werden muss. An dieser Stelle ließen wir die Fahrräder an der Lahnmauer zurück und machten uns auf den Weg in die ehemalige Residenzstadt. Über einen steilen Treppenaufgang -ähnlich einer Himmelsleiter- wurde das Felsplateau mit dem Ortskern von Weilburg erreicht, aber auch bald ein willkommener Rastplatz, den Klaus Mattar bei seinen Vorbereitungen aussuchte. Unter schattenspendenden Bäumen ließen wir uns nieder, eine gute österreichisch-bayerische Küche zauberte prall gefüllte Teller zum Sattwerden.

Gestärkt genossen wir die Anlage des malerischen Renaissanceschlosses mit wunderschönem Garten und mächtigen Jahrhunderte alten Rotbuchen. Hier wie auch im nahe gelegenen Schlosshof, wo sonst die Festspielbesucher flanieren und lauschen, posiert ein Hochzeitspärchen -die Kulisse wie geschaffen. Zu dem einmaligen Ensemble gehört auch die Evang. Kirche, der wir einen kurzen Besuch abstatten.

Nach einer letzten Kalorienzufuhr mit Kaffee und Kuchen auf dem barocken Marktplatz war der Weg in die Tiefe nicht mehr beschwerlich. Gut gelaunt bewegte sich die Karawane bei sommerlichen Temperaturen wieder in Richtung Villmar. Die liebliche Landschaft bds. der Lahn erschien jetzt in der Nachmittagssonne in einem anderen Licht. Die Seerosen, die am Morgen noch am Uferrand zu schlafen schienen, wurden von den warmen Sonnenstrahlen zum Leben erweckt. Ein altes Backsteingebäude in Gräveneck erregte wie schon bei der Hinfahrt die Neugierde aller. Helga v. Schilling sorgte nach Befragung Einheimischer für rasche Aufklärung: es handelt sich um eine ehemalige Förderanlage für Eisenerz –eine alte Mühle war es diesmal nicht.

Kurz vor dem Ende einer entspannungsreichen Fahrradtour begegneten uns an Land die Kanufahrer vom Vormittag. Auch für das Dutzend Jumeleure ging alsbald ein Tag zur Neige, an dem wir einmal mehr einen idyllischen Flußabschnitt “erfahren “ haben. Dank an K. Mattar, der in bewährter Weise diesen Ausflug auf Rädern vorbereitet und organisiert hat. Wir sind gespannt auf nächstes Jahr.

Text: Willi  Steinert
Fotos: Dittmar von Schilling

ein erster Halt zum Sammeln

wir waren nicht allein: Betrieb auf der Lahn und an einer handbedienten Schleuse

die verdiente Mittagsrast in Weilburg

...und wieder auf der Rückfahrt

die Gruppe vor einem Holztor im Schloßhof in Weilburg