Sektion Koblenz

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Jumelage – Treffen der deutschen Sektion in Beaune (Burgund) vom 1. bis 5. Oktober 2015 

Donnerstag: Wie von einer magischen Kraft dirigiert, trafen die Fahrgemeinschaften der vierzehn Koblenzer Jumeleure fast gleichzeitig im Hotel „Au Grand Saint Jean“ in Beaune ein. Wenig später konnten wir herzlich unsere französischen Freunde Monique und Raymond Stéphan und Patricia und Michel Leriche begrüßen, die unser Treffen zu einer echten deutsch-französischen Begegnung machten.

Da das Hotel direkt am Rande der Atlstadt liegt, spazierten wir gleich durch die Gassen und munterten uns mit  Kaffee  in der nachmittäglichen Sonne auf.
An langer Tafel speisten wir später in einer typisch französischen Brasserie am Place Carnot. Alles war gut, nur Walter Bergmann musste zweimal sein Getränk reklamieren. Einmal weil Senf im Kaffee war und zum anderen, weil das „Baileys auf Eis" über den Tisch verteilt war.

Bei der Stadtführung

Beim verdienten Abendessen

im Hof des Hôtel-Dieu

Verschnaufpause beim Spaziergang durch die Stadt

Freitag: Eine sehr gute Stadtführung wurde uns am Vormittag von der lebendig erzählenden Deutschen Karoline in französisch und deutsch geboten. Bei herrlichem Wetter hat sie uns die Geschichte von Beaune an Hand der gut erhaltenen Bauwerke nahe gebracht. Die Altstadt ist nicht sehr groß und von einer Stadtmauer umgeben, so dass man schnell einen Überblick bekommt und sich kaum verlaufen kann. Das nutzen wir aus und erkundeten nach individuell gestalteten Mittagspausen die malerischen Winkel, von denen es in dieser Stadt so viele gibt. 

Eine Weinprobe stand am Nachmittag auf dem Programm. In den Kellern eines ehemaligen Klosters gegenüber dem Hôtel-Dieu konnten wir den hiesigen Wein der Côte de Beaune probieren. Dazu kommentierte ein routinierter Führer in schnellem Französisch. Zum Glück hatten wir Doris Glück, die hervorragend übersetzte. Trotzdem waren wir nicht besonders begeistert, vielleicht lag dies an der kleinen Auswahl der Proben,  jedenfalls ist der Wein rund um Beaune weltberühmt und immens teuer.
Den Abend beschlossen wir in der Brasserie Carnot bei gutem Essen und guter Stimmung. 

Samstag: Wieder schien die Sonne, und wir machten uns auf zu der Besichtigung von Beaunes größter Sehenswürdigkeit, dem Hôtel-Dieu. Durch diese beeindruckende Anlage führte uns zu unserer Freude wieder unsere Führerin Karoline vom Vortag. So bekamen wir einen guten Eindruck von dem Zustand der Gesellschaft des 15.Jahrhunderts, als man glaubte, mit Wohltätigkeit einen Platz im Paradies sich verdienen zu können. Das riesige Altarbild vom jüngsten Gericht des Mahlers Rogier von der Weyden sollte den armen Sündern so richtig Angst machen. Heute wird es als großartiges Kunstwerk bestaunt.
Staunenswert ist auch der quirlige  Markt rund um das Zentrum der Altstadt. Durch den bummelten wir in kleinen Gruppen nach der Führung und kauften einige leckere Sachen, die wir in der Sonne auf dem Place Carnot genossen. Es wurde immer wärmer, fast schwül, und obwohl sich der Himmel zuzog, machte sich die Mehrheit auf zu einer Wanderung zum Parc de la Bouzaize. Tatsächlich behielt der Wetterbericht Recht und es fing an zu regnen. Dennoch war der Gang um den See mit den riesigen Bäumen ein Erlebnis.

Wieder im Hotel: Die Zeit bis zum Abendessen reichte noch, um sich trockene Sachen anzuziehen, dann trafen wir uns wieder in der Brasserie Carnot, wo es uns gestern so gut gefallen hatte.


In den Weinbergen von Pommard und Volnay 

Beim mittäglichen Snack in Nolay

"Le Bout du Monde", der imposante Wasserfall

Sonntag: Wir bekamen das Wetter, das wir verdienten: einen wunderbaren, warmen Sonnentag, ideal für einen Ausflug in die Umgebung. Getrennt fahrend trafen wir uns immer wieder in den stillen Weinorten, aus denen die berühmten Weine der Côte de Beaune stammen: Pommard, Volnay, Meursault. Wir schlenderten durch die Weinberge, die sich rot und golden gefärbt hatten – die Weinlese war schon vorüber - und naschten von den noch übrig gebliebenen Trauben. Wir hatten unglaubliches Glück, denn wir alle fanden Platz an langer Tafel in Nolay auf dem mittelalterlichen Marktplatz, um uns vor einem netten Lokal zu stärken. Unmittelbar neben der Markhalle aus dem 14. Jahrhundert saßen wir in der Sonne und ließen es uns gut gehen. 

Vorbei an La Rochepot mit seinem imposanten Schloss auf dem Felsen (leider geschlossen) und Saint Romain mit seinen weißen Kalksteinklippen fuhren wir zur letzten Sehenswürdigkeit des Tages: dem „Bout du Monde“, einem aus 35 Metern in die Tiefe stürzenden Wasserfall. Der Jahreszeit entsprechend war nur wenig Wasser da, aber imposant war es dennoch, und der Spaziergang durch den Wald dorthin war auch schön.
In einer Brasserie am Place Madeleine gegenüber dem Hotel beschlossen wir beim gemeinsamen Abendessen den gelungenen Tag. 

 

die gesamte Gruppe

Montag: Nach Frühstück und Zusammenpacken versammelten wir uns im großen Kreis vor dem Hotel. In die Abschiedsworte fügte Dittmar von Schilling ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren insbesondere Wolfgang Bantes ein, der für den guten Ablauf gesorgt hatte. Auch unseren französischen Freunden hat es gut gefallen und so hieß es zum Abschied: auf bald, à la prochaine, à bientôt et bonne route!

Text und Fotos: Dittmar von Schilling