Es ist erstaunlich, wie schnell 2 Jahre vergehen. Nachdem wir vor zwei Jahren Worms besichtigt hatten, wollte ich unseren Freunden diesmal Speyer mit seinem Dom zeigen – aber alles der Reihe nach.

Christi Himmelfahrt, 21. Mai. Diesmal konnten nur 17 unserer Freunde kommen und benutzten deshalb für die Anreise ihre Privatautos. Drei Auxerrois fuh­ren direkt nach Worms, die anderen fuhren weiter nach Darmstadt, wo sie sich in der Hilpertstraße am Waldrand mit den Gastgebern trafen.

Freitag, 22. Mai. Den Ausflugstag wollten wir in der Pfalz mit Schwerpunkt Speyer verbringen. Um 9 Uhr starteten wir mit dem Bus Richtung Worms, wo wir die Freunde aus Auxerre und Worms abholten. Dann ging es über Bockenheim und Grünstadt nach Neu-Leiningen. Wir besichtig­ten dort die Burgruine mit gleichem Namen. Von der Plattform des Turms hat man einen tollen Blick ins Rheintal, wenn es nicht gerade etwas diesig ist, wie am Tag unseres Besuches.

Auf der weiteren Strecke nach Kallstadt passierten wir malerische Dörfer, deren „Hauptstraßen“ unse­ren Fahrer vor gewaltige Platzprobleme stellten – da ging es um Millimeter. Schließlich trafen wir gegen Mittag in der Winzergenossenschaft Kallstatt ein. Dort hatte man für uns einen pfälzischen Speziali­täten-Teller inclusive „Saumagen“ vorbereitet. Dazu tranken wir Pfälzer Wein, wie beispielsweise den bekannten „Kallstadter Kobnert“. Schnell waren zwei Stunden vorüber, so dass leider keine Zeit mehr für eine Weinprobe blieb.

Wir fuhren dann direkt nach Speyer, wo wir den Bus wenige Schritte vom Dom entfernt parken konnten. Volker und Steffi hatten eine französische und eine deutsche Führung beauftragt. Vor dem Dom wurden wir zunächst mit der Geschichte von Speyer und seinem Dom bekannt gemacht. An­schließend machten wir einen Rundgang in der un­mittelbaren Umgebung des Doms und waren von dem südländischen Flair überrascht, den dieser Ort ausstrahlt.

Wir besichtigten unter anderem die Synagoge mit dem ältesten vollständig erhaltenen rituellen jüdi­schen Bad (Mikwe) Deutschlands aus dem 12. Jh. In der Dreifaltigkeitskirche bewunderten wir die In­neneinrichtung, die ein schönes Beispiel barocker Holzarchitektur ist. Erbaut wurde die Dreifaltig­keitskirche als lutherische Kirche nach dem Vorbild der Frankfurter Katharinenkirche am Anfang des 18. Jh.

Wie in einem Pfälzer Weinort fühlt man sich in der Altstadt wenige Meter vom Kaiserdom entfernt. Lauschige Stunden an einem warmen Sommerabend wären dort sicherlich ein Erlebnis. Doch das kann jeder für sich selbst organisieren. Wir mussten um 17 Uhr wieder starten, denn unser Bus hatte später noch anderweitig einen Einsatz so dass wir uns eine Verspätung nicht leisten konnten.

Samstag, 23. Mai. Der Vormittag stand zur freien Verfügung mit der Option, sich beim Grohe zum Mittagessen zu treffen. Wie bereits vor zwei Jahren hatten wir bestes Wetter und konnten so mit mehre­ren Freunden im Freien speisen und einige Gläser des guten Grohe-Bieres genießen.

Für den Nachmittag hatte ich eine Führung in der Grube Messel organisiert. 20 Freunde waren der Einladung gefolgt. Gerade wenige Tage vorher hatte in der Presse ein spektakulärer Fund aus der Grube Schlagzeilen gemacht. Ein 20 Jahre alter Fund war in die Öffentlichkeit gelangt und nach einer wissen­schaftlichen Untersuchung als ältestes Glied aus der Entwicklungsreihe von Affe und Mensch spezifi­ziert worden. Unser Guide erklärte dazu, dass vor 20 Jahren die Grube für Grabungen auch von Nicht-Wissenschaftlern geöffnet war, weil man be­fürchtete, dass bald alles unter Müll begraben wird. Zum Glück verhinderte eine Bürgerbewegung die Errichtung einer Mülldeponie in der Grube Messel. So kann nun weiter nach den etwa 50 Millionen Jahre alten Versteinerungen in dem verlandeten Kratersee gesucht werden, allerdings nur noch unter wissenschaftlicher Leitung.

Am Abend trafen wir uns wie vor 2 Jahren wieder in Seeheim im Löwen zur Soirée. Bei den sommer­lichen Temperaturen zog sich der Sektempfang hin und es wurde eine Soirée wie aus dem Bilderbuch. Wiederum stimmte alles, vom Sektempfang über die freundliche Bedienung, den Wein und die hervorra­gende Qualität des Buffets. So machte es auch viel Spaß, zu den Klängen des bewährten Duos Michel Raby und Sébastien Vallée bis nach Mitternacht zu schwofen.

Bei Michel und Sébastien möchte ich mich im Na­men aller sehr herzlich bedanken, weil sie jedes Mal mit ihren Darbietungen zum Gelingen der Soirée beitragen.

Sonntag, 24. Mai. Jedes Treffen geht einmal zu Ende. Zur Abfahrt trafen wir uns um 10 Uhr und nach den obligatorischen Gruppenfotos verließen uns unsere Freunde gegen 10.30 Uhr. Au revoir à l’année prochaine en France.

Harald Berdel