Oldtimer 1926Am Dienstag, dem 27. September 2011, nahm eine Gruppe von 12 Jumeleuren zusammen mit 6 weiteren von mir eingeladenen Teilnehmern an einer Betriebsbesichtigung bei HEAG mobilo in der Klappacher Str. 172 in Darmstadt teil.

Wir sollten bei den sommerlichen Temperaturen nicht verdursten.

Deshalb gab es für jeden Teilnehmer neben Informationsbroschüren eine Wasserflasche, die an einem gelben Tragegurt befestigt werden konnte.

 

Ein Einführungsfilm von 6 Minuten ließ 125 Jahre Nahverkehr und seine Entwicklung von der ersten dampfbetriebenen Straßenbahnbis zum modernen Bus mit Hybridantrieb an uns vorüberziehen. In der anschließenden Powerpoint-Präsentation zeigte Frau Silke Rautenberg, die Pressesprecherin, wie HEAG mobilo versucht, im Spannungsfeld  von Einbindung  in den übergeordneten RMV, Vorgaben aus der Politik und beschränkter finanzieller Möglichkeiten die Wünsche ihrer Kunden im Darmstädter Einzugsgebiet optimal zu befriedigen. Dazu gab es viele Fragen aus dem Teilnehmerkreis. Angesprochen wurde z.B. das Seniorenticket und die schlechte Lesbarkeit der Fahrkartenautomaten.
Sehr erstaunt waren wir, zu hören, dass man auch mit seinem Privat-PKW zu mobiSERV – einem Tochterunternehmen von HEAG mobilo – kommen kann.in der Werkstatt
Im zweiten Teil machten wir einen Gang über das Betriebsgelände und durch die Werkstätten von HEAG mobilo, um einen Blick hinter die Kulissen dieses modernen Verkehrsunternehmens zu werfen. Dabei erfuhren wir, dass eine Straßenbahnline 5 mal teuerer ist als eine Buslinie, aber ein höheres Verkehrsaufkommen bewältigen kann. Straßenbahnen halten mit 30 Jahren viel länger als Busse, die wegen politischer Vorgaben nach 8 Jahren ausgemustert werden müssen, unabhängig von ihrem Zustand.

Wir besichtigten zunächst die Revisionswerkstatt für Straßenbahnen. Hier wird jede Straßenbahn jeden Tag durchgesehen, gereinigt und gewartet damit sie einwandfrei auf die Strecke gehen kann. Wir wissen jetzt auch, wo man das Alter einer Straßenbahn ablesen kann. So erkannten wir in der Straßenbahnwerkstatt sofort eine Straßenbahn aus dem Jahr 1991 und 1998. Bei den neuen Niederflurstraßenbahnen sind Elektrik und Klimaanlage nicht mehr unter dem Boden sondern auf dem Dach des Fahrzeugs untergebracht, sodass der Einstieg barrierefrei erfolgen kann. Uns wurde auch noch das Schmuckstück der Werkstatt gezeigt: eine elektrische Straßenbahn aus dem Jahr 1926.

Bus-WaschanlageIn der Buswerkstatt beeindruckten uns die riesigen Tank- und Waschanlagen sowie ein Hybridbus, der in den nächsten Wochen zum Einsatz bei Linie L kommen soll. Für die Batterie und Elektroantrieb hat dieser Bus im hinteren Teil einen Riesenkasten. Auf dem Dach sind für die Zwischenspeicherung der beim Bremsen gewonnenen Energie große Kondensatoren montiert.

Aufgrund der vielen Fragen, die die Teilnehmer gestellt haben, hat die Zeit leider nicht mehr gereicht, um alles zu sehen.

Deshalb wird im Frühjahr 2012 nochmals eine Betriebsbesichtigung bei HEAG mobilo angeboten, dieses Mal mit dem Schwerpunkt „Automatenwerkstatt“ und „Verkehrsleitzentrale“.

Irmi Corbet