„Hallo, good afternoon, bonjour, dzień dobry, guten Tag“ so begrüßten sich die rund 50 Teilnehmer der Radfahr- und Wanderveranstaltung der Eurojumelages „OSCAR 2012“, die vom 6. bis 10. Juni 2012 in Stoke Mandeville Stadium, bei Aylesbury, nordwestlich von London, stattfand. Stoke Mandeville Stadium ist der „Geburtsort“ der Paralympischen Spiele. Sein Zentrum ist auf die Rehabilitation nach Sportverletzungen und Unfällen spezialisiert.
Bevor die Teilnehmer des OSCAR von den Organisatoren Armando Téllez-Velasco und Tony Gould begrüßt wurden, mussten sie einen Wettkampf auf dem Parkplatz vor dem Zentrum bestehen: das Sektkorken-Weitschießen. Je ein Vertreter der teilnehmenden Nationen Großbritannien, Frankreich, Dänemark, Polen, Italien und Deutschland erhielt eine Flasche Sekt und musste versuchen, den Sektkorken beim Öffnen der Flasche so weit wie möglich zu schießen. Der Gewinner des Wettkampfes war unwichtig, denn der Sekt wurde bei der anschließenden Begrüßung von allen Teilnehmern ausgetrunken.
Wie immer bei den OSCAR-Veranstaltungen sind die Teilnehmer an zwei Tagen gewandert oder Rad gefahren. Wegen der wenigen Teilnehmer wurde nur je eine Gruppe der Radfahrer und Wanderer gebildet. Toni Meurer hatte sein Rennrad mitgebracht und vertrat die JEPTT Darmstadt in der Gruppe der Radfahrer. Irmi und Alfred Corbet, Irm Haagen, Karola Rosowski, Agathe Schug, Wolfgang Mörler und Meinhard Dausin hatten die Wanderschuhe geschnürt. Thomas Rosowski war verletzt und musste sich auf das Sportangebot im Stoke Mandeville Stadium beschränken.
"Bringen Sie wasserdichte und warme Kleidung mit“, hatte Armando Téllez-Velasco in seinem Einladungsschreiben zum OSCAR empfohlen. Das war ein guter Tipp, denn an beiden sportlichen Tagen regnete es und blies ein kalter Wind. In Regenkleidung radelten und wanderten die Teilnehmer durch die Chiltern Hills, einen aus Kreide bestehenden Hügelzug von herausragender Schönheit und mit vielen seltenen Vogelarten. Die Jumelage verbindet. Das nahmen die Wanderer ernst: Weil der Weg über mehrere Weiden führte, wurden deren Tore zu „kissing gates“ umfunktioniert. Die Person, die am Tor ankam, musste der Person, die das Tor bereits passiert hatte, als Tribut für den Eintritt einen Kuss geben. Nach der Radtour oder der Wanderung kehrten wir durchnässt und durchgefroren in unser Hotel zurück und waren froh, dass wir in den Sportanlagen die Sauna, das Schwimmbad und den Fitnessraum kostenlos nutzen durften.
Nach zwei Tagen sportlicher Betätigung stand am dritten Tag der OSCAR-Veranstaltung der Besuch des Blenheim Palace bei Woodstock auf dem Programm. Blenheim Palace ist der größte nicht königliche Adelssitz in Großbritannien und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Palast wurde für John Churchill, 1. Duke of Marlborough, gebaut und 1722 vollendet. In dem Palast erinnert heute eine permanente Ausstellung an den bekanntesten Nachfahren des Dukes, Sir Winston Churchill, der 1874 hier geboren wurde. Die OSCAR-Teilnehmer nahmen an einer Führung durch den weitläufigen Palast teil. Anschließend hatten sie die Gelegenheit, durch den riesigen Schlossgarten zu spazieren oder den britischen Triathleten zuzuschauen, die hier ihre Wettkämpfe austrugen..
Zum Abschluss des Tages und des OSCAR hatten die Veranstalter zu einem festlichen Essen eingeladen, bei dem auch die Ergebnisse und Wanderpreise verteilt wurden. Deutschland erhielt wegen der am meisten geradelten und gewanderten Kilometer sowohl den OSCAR der Radfahrer als auch den Preis der Wanderer. Der Abschiedsabend klang aus mit Flöten- und Gitarrenspiel sowie gemeinsamem Abschiedslied.
Der OSCAR 2013 wird im Zeitraum vom 10. bis 14. Juli 2013 in Dijon/Frankreich stattfinden. Falls Sie gerne Rad fahren oder wandern - machen Sie doch mit!
Meinhard Dausin