Das habe ich nun davon, darauf bestanden zu haben, in der Gruppe 1 mitlaufen zu dürfen, nachdem mich die Organisatoren zuerst in die Gruppe 2 stecken wollten. Jetzt soll ich gar über die Wanderung berichten. – Also gut! Vorab erkundigte ich mich erst einmal bei den beiden Führern, ob sie die Strecke überhaupt schon mal gewandert wären, was beide zwar bejahten, aber vielleicht habe ich mich auch bloß verhört.

Dank Thomas konnte dennoch nichts schiefgehen, denn er lief uns allzeit fleißig voraus und erkundete so, wie es eigentlich weitergehen müsse.

1. Wanderung

Im Prinzip war der Streckenverlauf ja auch ganz einfach. Man brauchte lediglich gegen den Uhrzeigersinn die Dörfer Le Hameau d‘Epy, Airon-Notre Dame, Saint Aubin, Saint Josse und Le Petit Capelle – alles malerisch in der Landschaft verteilt – in dieser Reihenfolge abzulaufen, um mit etwas Glück wieder zum Ausgangspunkt zurückzufinden. In so manch einem wogenden Kornfeld, das wir dabei querten, haben wir der Nachwelt einen unverkennbaren Trampelpfad hinterlassen.

Doch zur Ehrenrettung der Planer sei hinzugefügt, dass ein Großteil der knapp 20 km langen Strecke nicht nur bereits gebahnt, sondern sogar wetterfest war; problemlos hätte man selbst bei strömendem Regen auf dem Asphalt laufen können. Wir hatten allerdings Schatten heischenden Sonnenschein, und den wiederum kann man ja wohl unmöglich den Planern anlasten. 

2. Wanderung 

in den DünenEinige Teilnehmer – dabei auf weiten Strecken selbst der Sonnenschein – hatten sich bei der ersten Wanderung wohl doch etwas zu viel zugemutet, jedenfalls fehlten sie beim zweiten Mal. Gott sei Dank war Thomas nicht darunter. Auch sahen wir – wenn man mal von Stella Plage absieht – keine weitere Ortschaft mehr, sondern wir umrundeten im Wesentlichen die Außenbezirke von Merlimont im Uhrzeigersinn.

Auf dem Strandabschnitt kam uns dabei mit einer jungen hübschen Führerin die Gruppe 2 entgegen, der wir im Vorbeigehen nur kurz zuwinkten. In der Dünenlandschaft hingegen ging es durch schritthemmenden losen Sand, der sich besonders in flacheren Tretern als überaus anhänglich erwies und den Träger immer wieder zu einem Zwischenstopp motivierte.

Letzten Endes ergab sich dann aber doch noch eine stattliche Strecke, wiewohl ich die Behauptung, erneut seien fast zwanzig Kilometer zusammengekommen, für übertrieben halte. Unter Freunden waren es vielleicht 17,5 km, möchte ich mal behaupten. Übrigens, als ich fast schon wieder den Ausgangspunkt erreicht hatte, sah ich in der Ferne eine Wandergruppe in den gelben OSCAR-Shirts die Straße queren, und zwar vom Zielpunkt weg! Da hatten also offenbar welche noch einiges mehr vor, als sich bereits wie ich bei einem kühlen Bier gemächlich auf die Siegerehrung einzustimmen.

Georg Urbanski