Teilnehmer, Unterbringung und Stadt
Der Sprachkurs fand in Salamanca statt. Die 51 Teilnehmer kamen aus 5 europäischen Ländern: 26 aus Frankreich, 12 aus Deutschland (davon 3 von der Sektion Darmstadt), 6 aus Italien, 6 aus Polen und 1 Teilnehmer aus der Schweiz.

Untergebracht waren wir im Hotel Estrella Albatros in der Nähe des Stadtzentrums. Salamanca liegt auf 800 m Höhe in der Region Castilla y León am Río Tormes und hat ca. 160 000 Einwohner. Als eine der berühmten Universitätsstädte des Mittelalters und Bischofsitz besitzt die Stadt zahlreiche Baudenkmäler.

 

Die Altstadt ist einheitlich aus honiggelbem Sandstein erbaut. In den Abendstunden schimmern die Fassaden in sanften Goldtönen.

 Sprachunterricht

Unterricht fand von Montag bis Freitag jeweils vormittags zwischen 9:30 und 13:30 in 4 Kursen statt. Kurs 1 war für blutige Anfänger, Kurs 2 für Anfänger mit Kenntnissen aus anderen romanischen Sprachen. In den Kursen 3 und 4 wurde nur Spanisch gesprochen und die wichtigsten grammatikalischen Regeln vorausgesetzt. Alfred war mit 2 weiteren Deutschen und 12 Franzosen im Kurs 3 (intermedio). Dort wurden Aufgaben grammatikalischer Art, Personenbeschreibungen, Beschreibungen von Essgewohnheiten usw. gestellt, die in Partnerarbeit zu lösen waren. Exemplarisch wurden grammatikalische Besonderheiten des Spanischen behandelt. Man hörte sich spanische Lieder an und analysierte deren Texte. Typische spanische Besonderheiten, wie z.B. die Semana Santa wurden vorgestellt. Irmtraud besuchte Kurs 4 (avanzado), der mit 2 deutschen, einem Schweizer, einer Polin, einer Italienerin und 9 Franzosen international besetzt war. Dort mussten alle zusammen an den ersten zwei Kurstagen frieren, bis die Stadtverwaltung sich erbarmte und in dem kalten Kursraum Heizstrahler aufstellte. Dieser Fortgeschrittenenkurs beschäftigte sich mit der spanischen Grammatik und mit spanischen Redemitteln, las Zeitungsartikel und diskutierte über sie, sah sich den Film Beltenebros an und sprach über das Für und Wider des Stierkampfes. Die Kursteilnehmer lernten auch Gabriel Calvo kennen, einen Volksmusiksänger aus Salamanca. Sein Lied „Los ojos de mi charra“ übten dann alle Gruppen für den Abschiedsabend ein.

Exkursionen und Führungen
Am Sonntag fand  in Begleitung einer spanischsprechenden Führerin eine Exkursion mit dem Bus statt. Zunächst ging es hinauf auf 1732 m zum Kloster Peña de Francia (ca. 80 km südlich von Salamanca), wo ein ordentlicher kalter Wind wehte. Wärmer war es dann in La Alberca, einem der schönsten Dörfer Spaniens mit origineller Fachwerkarchitektur. Nach dem Mittagessen ging die Fahrt weiter nach Ciudad Rodrigo (ca. 90 km südwestlich von Salamanca) mit malerischem Ortskern und der Kathedrale Santa Maria.salamanca10 2An den Nachmittagen der Werktage erwarteten uns Führer des Touristenbüros auf der Plaza Mayor für jeweils eine 2-stündige Führung. Die Führer sprachen deutlich verständliches Spanisch und wiederholten in Kurzform ihre Erläuterungen in Französisch und Englisch für die, die dem Spanischen nicht so gut folgen konnten. Am Montagnachmittag sahen wir die beiden durch eine gemeinsame Wand verbundenen Kathedralen und natürlich den Astronauten, der neben dem Seiteneingang der neuen Kathedrale zwischen allegorischen Figuren eine steinerne Ranke empor klettert. An der Eingangsfassade der Universität versuchten wir den berühmten kleinen Frosch zu entdecken, der auf einem Totenschädel sitzt und das meistverkaufte Touristenandenken in den Geschäften von Salamanca ist.
An den anderen Tagen wurden u.a. besichtigt: Die Casa de las Conchas, deren Fassade mit Jakobsmuschen geschmückt ist, La Clerecía, ehemaliger Sitz der Päpstlichen Universität, der Patio de las Escuelas, vor dem Universitätseingang, wo man an den Wänden der umgebenden Gebäude noch die mit Stierblut geschriebenen Namen ehemaliger Doktoranden lesen kann. Sehr eindruckvoll im Universitätsmuseum ist der Himmel von Salamanca (cielo de Salamanca), ein mittelalterliches Deckengemälde mit der Darstellung des Himmels und der astronomischen Objekte als allegorische Figuren. Ein Glanzlicht war der Aufstieg zu den mittelalterlichen Türmen der neuen Kathedrale. Neben dem Blick auf die architektonischen Details, lohnte besonders der Blick von einer Empore im Innern der neuen Kathedrale. Prächtigstes Prunkstück der alten Kathedrale war der riesige, in die Hauptapsis geschmiegte Retabel mit 53 Darstellungen, der von einem  großen Deckenfresko abgeschlossen wird. salamanca10 3Vor dem Betreten der Casa Lis mussten wir erst einmal alle Fotoapparate abgeben. Das Museum zeigt schöne Gemälde, Schmuck, und andere Schätze aus dem Bereich Art Nouveau und Art Déco. Im Obergeschoß ist eine umfangreiche Puppensammlung untergebracht.
Der kommunikative Mittelpunkt der Stadt ist die Plaza Mayor, an allen 4 Seiten von Hausfronten mit Arkaden umgeben. Die Nordseite wird vom Rathaus dominiert. Dort waren am Mittwochmorgen Camilo - der Organisator des Sprachkurses -  zusammen mit je einem Vertreter der teilnehmenden Nationen zu einem Empfang eingeladen. Die anwesende lokale Presse machte Fotos und Interviews.

 

 

Ambiente
Am meisten beeindruckt bei dieser Begegnungalt haben uns nicht die Sprachkurse und auch nicht die Stadtführungen, sondern das einzigartige Ambiente, das sich dadurch ergab, dass Deutsche, Franzosen, Italiener, Polen und Schweizer gemeinsam unterwegs waren und gemeinsam ihre Mahlzeiten einnahmen. Die Unterhaltung an den Tischen wechselte von einer in die andere Sprache. Ein fröhlicher Abschiedsabend beendete den Sprachkurs. Camilo und die Sprachlehrer bekamen Geschenke und wir erhielten dafür unsere Abschlussdiplome. Auch die Teilnehmer selbst beschenkten sich gegenseitig mit kleinen Wichtelgeschenken, bei denen der Beschenkte den Schenkenden nicht kannte. Eine studentische Musikgruppe gab spanische Lieder zum Besten und animierte zum Tanzen. Schließlich sangen wir alle das Lied „Los ojos de mi charra“, das wir in den Kursen eingeübt hatten.


Heimreise
Die Aschewolke des isländischen Vulkans, die den Flugverkehr über Europa blockierte, ließ die Heimreise für alle, die mit dem Flugzeug gekommen waren, zum Albtraum werden. Tagelanges banges Warten in Madrid, dann eine Heimreise im Bus, die z. T. über 30 Stunden dauerte, wird den meisten in böser Erinnerung bleiben. Wir selbst hatten das Glück, dass wir eine Verlängerung unseres Aufenthaltes geplant hatten. Diese dauerte gerade solange bis der Flughafen Frankfurt wieder offen war.
Alfred & Irmtraud Corbet

 

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